© Norbert Kramer

Skitour zur Schöntalspitze (3002m)

Als Ersatztermin für die vor 2 Wochen wetterbedingt abgesagte Tour bot sich der zwischen 2 Schlechtwetterfronten einzige, mit stabiler Wetterlage angekündigte, schöne Tag an. Als neues Ziel wurde im Sellrain die Schöntalspitze ausgesucht, in der Hoffnung, dort gute Schneeverhältnisse vorzufinden. Auf Grund der spontanen Terminauswahl konnte sich leider nur ein Teil der Interessenten für diesen Tag frei nehmen. Somit machte sich nur eine kleine Gruppe sehr früh morgens auf den Weg nach Lüsens, dem Ausgangspunkt zur Schöntalspitze.

Vom Parkplatz weg konnten wir mit Ski starten. Auf der vom Arbeitskreis "Skitourenregion Sellrain" neu angelegten Skitourenroute ging es flüssig durch die meist unangenehm zu gehende steile Waldstufe. Damit wird auch die oft lawinengefährdete Querung ins Schöntal vermieden und die Birkhendl bekommen ebenfalls mehr Ruhe. Eine kurze Strecke (ca. 3 Minuten) war Ski Tragen notwendig.

Bald war das weite Schöntal mit seinen idealen Skihängen erreicht und es ging in guter Spur bei strahlendem Sonnenschein zügig aufwärts bis zum großen Kessel (2760 m) unterhalb des Gipfelaufbaus. Schon von weitem war zu sehen, dass bald ein Skidepot notwendig sein würde. Nach weiteren knapp 100 Hm machte es wegen dem steinigen Untergrund unter der Pulverauflage mit Ski keinen Sinn mehr. Für den Rest des sehr steilen Aufstiegs war vollste Konzentration notwendig. 

Die vorhandene Stapfspur ging über weite Strecken in der Falllinie nach oben und der lockere Schutt unter dem Schnee war nicht unbedingt vertrauenserweckend. Belohnt wurden wir für den mühsamen Aufstieg am höchsten Punkt mit einer fantastischen Fernsicht. Nach einer ausgiebigen Rast am windstillen Gipfel widmeten wir uns in größter Aufmerksamkeit dem Abstieg zum Skidepot. Letztendlich war es weniger problematisch als befürchtet.

Nun warteten 1000 Hm hindernislose Abfahrt auf uns. Die ersten Meter brachten wir wegen der versteckten 'Feinde' noch sehr vorsichtig hinter uns. Danach konnten wir es im gesetzten 'warmen' Pulver, später dann im Firn, flott hinunter rauschen lassen. Wegen der alten Spuren war's zwar gelegentlich etwas ruppig, aber in Summe trotzdem ein genussvolles Skifahren. Lediglich unsere brennenden Oberschenkel bremsten uns manchmal ab. 

Die Belohnung für den langen und durchaus fordernden schönen Tourentag gönnten wir uns im Gasthaus Lüsens.