© Werner Popp

Skitour zum Bärenkopf

Die Tour konnte wie geplant im Achenseegebiet durchgeführt werden trotz der mageren Schneeverhältnisse. Die genaue Zielauswahl war nicht einfach, doch nach einer Erkundungstour am Wochenanfang nördlich des Sees und mehreren Telefonaten u.a. mit dem Wirt des Gasthofs St. Hubertus fiel die Wahl auf den Bärenkopf, der durch seine meist nordseitigen Skihänge am ehesten ausreichenden Schnee für Aufstieg und Abfahrt zu versprechen schien. Und so war es dann auch.

Die Tour war eigentlich schon Ende Dezember überbucht, doch mit Annäherung an den Termin kamen auch Absagen und so hat sich die Warteliste aufgelöst und es musste keinem abgesagt werden.

Die Abfahrt in Holzkirchen war fast pünktlich. Mit dem Wirt vom Gasthof St. Hubertus, dem Startpunkt der Skitour kurz vor Pertisau, war ausgemacht, dass wir kostenfrei und bequem auf seinem Gästeparkplatz parken können und dafür danach bei ihm einkehren.

Kurz vor 9h ging es dann los, erst auf einer sanft ansteigenden Wiese mit gerade noch ausreichender Schneehöhe für den Aufstieg, dann durch eine relativ enge Schneise durch den Wald zur Skipiste, die vom 12er Kopf runterführt. Diese war sogar frisch gewalzt (extra für uns?), aber relativ breit und kaum Gegenverkehr durch Abfahrende. 

Im unteren Teil konnten wir in der Fall-Linie nebeneinander aufsteigen, im oberen Teil waren allerdings Spitzkehren nötig. Am Ende führt ein Flachstück zur Bärenbadalm (1450m), wo die Piste endet. Ab hier hätte man auf dem Wanderweg leicht westseitig durch den Wald weitergehen können oder durch die etwas steilere und engere Abfahrtsrinne, was wir dann auch gemacht haben (gutes Spitzkehrentraining). Bei ca. 1600m kreuzen sich die beiden und es geht gemeinsam weiter bis ca. 1900m zum Bärenhalsl. Von dort südwestseitig leicht ansteigend um einen Felsaufbau und hier war der Schnee zu Ende und weiter ging es zu Fuß noch 15min nach Osten zum Gipfel.

Dort waren wir zu acht ganz alleine, mit einer herrlichen Rundsicht an diesem sonnigen Tag, die Rofangipfel im Osten, der Achensee, tiefblau unter uns im Norden, die Ostkarwendelgipfel im Westen und der Alpenhauptkamm im Süden. Hier lässt sich’s gut verweilen und Brotzeit machen, nach ca. 3h Aufstieg und 1060 Hm.

Doch auch die hört irgendwann auf und der Fußmarsch zu unseren Skiern wird angetreten. Dort wird kurz umgebaut und los geht's mit der Abfahrt, fast auf dem gleichen Weg zurück, erst flacher den Westhang oberhalb des losen Waldes querend bis zur anfangs ca. 15m breiten Westrinne, die unten nur noch die Hälfte breit ist, noch dazu gut steil (bis 30°) und nicht einfach zu fahren ist bei wenig Schnee. 

So gibt es kleinere Stürze und das kostet Zeit. Schließlich kommt die Bärenbadalm und die breite, aber steile Piste wartet auf uns. Jeder/jede kann sich seine Spur aussuchen wie er/sie will, da nix los ist. Wir sind im Abfahrtsrausch, auch ohne Pulverschnee. Bei ca. 1050m wird gestoppt und kurz beratschlagt, ob wir die Aufstiegsspur weiter runter fahren mit dem Risiko, unsere Skier zu demolieren oder den Ziehweg Richtung Talstation nehmen, der gut Schnee hat. Diesen nehmen wir dann auch, müssen aber dafür ca. 1km zwischen Straße und See zu Fuß zu unseren Autos gehen.

Anschließend wird gemütlich eingekehrt im St. Hubertus und bei Kaffee, Kuchen, Speckknödelsuppe usw. lassen wir den Nachmittag gemütlich ausklingen. Ein gelungener Tag.