© Markus Berg

Hochtouren-Wochenende in der Glocknergruppe

Markus Berg und Christoph Dieterle

02.09.2022

Anfang September erwartete uns ein Wochenende auf den Gletschern rings um den Großglockner.

Auch wenn das Wetter eher schlecht als recht angesagt war, tat das der Vorfreude keinen Abbruch und wir machten uns Freitagmittag auf den Weg zur Großglockner Hochalpenstraße. Von dort ging’s dann zu Fuß weiter bis zur Oberwalderhütte, die aufgrund des Gletscherrückgangs auf den letzten Metern sogar über einen Klettersteig erreicht werden musste. 

Die Hütte selbst ist sehr gemütlich eingerichtet und versprüht einen urigen Charme. Vor allem hat uns aber das Essen überzeugt, das uns das freundliche Küchenpersonal trotz Verspätung warmgehalten hat.

Am nächsten Morgen starteten wir unsere Tagestour auf den 3.458m hohen Johannisberg, der über den aperen Gletscher und eine Querung über mehrere Spaltenzonen am frühen Nachmittag erreicht werden konnte. Die Aussicht war einfach grandios. Glockner, Großvenediger... Wohin man blickte, versprühten die Gipfel der Ostalpen stets ihren Charme. 

Nach einer Stärkung traten wir dann den Rückweg an und hatten noch Zeit für einige Gletscherübungen in der Spaltenzone. Dabei hat sich der*die ein oder andere sichtlich erfreut, die Theorie zu Selbstrettung und Spaltenbergung auch wieder einmal in der Praxis anwenden zu können. 

Der Abend brachte dann jedoch leider die vorhergesagten Gewitterwolken und das schlechte Wetter in die Glockner Region. Die Temperaturen fielen unter den Gefrierpunkt, sodass uns am Morgen eine geschlossene Schneedecke und stürmischer Wind erwarteten. 

Die geplante Tour zur Glocknerin über einen schmalen Grat mussten wir aufgrund von Vereisung und schlechter Sicht abbrechen und kurzerhand ein neues Gipfelziel suchen. 

Mit dem 3.338 m „Hohen Riffl“ war dieses auch schnell ausgemacht und es folgte eine Wegsuche durch spaltenreiches Gelände im dichten Nebel. Aufgrund der plötzlich auftretenden und nicht verzeichneten Spalten mussten mehrere Umwege in Kauf genommen werden, um das Gebiet zu verlassen. Es folgte ein vereister Steilhang, den die Teilnehmer*innen allerdings mittels Ablassschaukel überwinden konnten. 

Ab diesem Zeitpunkt konnten die letzten Meter auf ausgetretenen Pfaden zurückgelegt werden, bis schließlich der Gipfel (umhüllt von Wolken) erreicht wurde.

Nach einer ausgiebigen Stärkung und Brotzeit machte sich die Gruppe wieder auf den Rückweg zur Hütte, um die dort gelagerten Sachen einzusammeln und weiter zum Auto abzusteigen. 

In Summe eine sehr schöne Tour, die bei gutem Wetter grandiose Ausblicke auf den Großglockner und weitere umliegende Berge bietet.