Fahrplan für echten Klimaschutz
Bis 2030 ist der DAV klimaneutral – by fair means. Das bedeutet: Es kommt nicht nur aufs Ziel an, sondern auch auf den Weg und die Hilfsmittel. Wir erklären, welchen Weg der DAV beim Klimaschutz einschlägt.
Nach der Selbstverpflichtung zum Klimaschutz auf der Jubiläums-Hauptversammlung 2019 arbeiteten zwei Projektgruppen an einer übergeordneten Klimaschutzstrategie und einem detaillierten Klimaschutzkonzept. Beide Papiere wurden auf der Hauptversammlung im Oktober 2021 in Friedrichshafen mit großer Mehrheit angenommen.
Eckpunkte Klimaschutzstrategie
- Alle Aktivitäten des DAV werden geprüft, der Klimaschutz mit hoher Priorität berücksichtigt.
- Das zentrale Prinzip „Vermeiden vor Reduzieren vor Kompensieren“ soll den CO2-Fußabdruck in den Jahren bis 2030 immer weiter verkleinern.
- Die Klimaneutralität bis 2030 soll vorrangig mit Vermeidungs- und Reduktionsmaßnahmen erreicht werden, Kompensation erst danach erfolgen.
Das Klimaschutzkonzept beschreibt wesentlich das Vorgehen im Verband und die „Werkzeuge“, mit deren Einsatz in den nächsten Jahren möglichst viele Emissionen in den Gliederungen des DAV (Bundesverband, regionale Gliederungen wie Landes-/Bergsportfachverbände, Sektionentage, Sektionen) vermieden oder reduziert werden sollen.
Kernelemente Klimaschutzkonzept
- Möglichst für 2022 erfassen die DAV-Gliederungen ihren CO2-Ausstoß in einer Emissionsbilanzierung. Das dafür vom Bundesverband zur Verfügung gestellte einheitliche Instrument berücksichtigt die Vorgaben des international anerkannten Greenhouse Gas Protocols. Die gewonnenen Referenzwerte dienen dazu, die Wirksamkeit der Klimaschutzmaßnahmen regelmäßig zu überprüfen. Diese und weitere Bilanzierungen im jährlichen oder zweijährlichen Rhythmus bestimmen auch das jeweilige zweckgebundene Klimaschutzbudget der DAV-Gliederungen.
- 2023/2024 speisen sich die Klimaschutzbudgets aus dem DAV-internen CO2-Preis von 90 Euro pro Tonne CO2-Ausstoß. Für 2025/2026 erhöht sich der CO2-Preis auf 140 Euro pro Tonne, für die Folgejahre wird er von der Hauptversammlung neu festgelegt. Die Klimaschutzbudgets finanzieren Klimaschutzmaßnahmen, um den eigenen CO2-Ausstoß zu verringern und die Emissionen kontinuierlich zu verkleinern. Die Kompensation verbleibender Emissionen über zertifizierte Projekte außerhalb des DAV ist erst ab 2030 vorgesehen.
- Der seit 2021 erhobene Klimaeuro (pro Vollmitglied 1 Euro) fließt in den verbandsübergreifenden DAV-Klimafonds, der aktuell (Pilot-) Projekte mit Vorbildcharakter innerhalb der Sektionen fördert und auch sektionsübergreifende Maßnahmen wie Beratungsleistungen durch den Bundesverband finanziert. Neue Richtlinien zur Förderung aus dem DAV-Klimafonds wird die Hauptversammlung 2022 beschließen.
- Zwischenziele: Bis 2026 reduzieren die DAV-Gliederungen ihre Emissionen im Vergleich zum Basisjahr 2022 um 30 Prozent. Die Hauptversammlung 2023 soll weitere Reduktionsziele für die Jahre 2028 und 2030 festlegen.
- Selbstverpflichtungen mit Signalwirkung: Verzicht auf Kurzstreckenflüge unter 1000 Kilometer Luftlinie ab 2022 (Abweichungen nur in zwingenden Ausnahmefällen); hundertprozentige Nutzung von zertifiziertem Ökostrom in allen DAV-Einrichtungen mit Netzanschluss ab 2023.
- Ab 2022 werden Klimaschutzkoordinator*innen in den DAV-Gliederungen benannt. Sie sollen die Emissionsbilanzierung koordinieren, Klimaschutzaktivitäten entwickeln und deren Umsetzung unterstützen.
- Bereits erarbeitete Kataloge von Klimaschutzmaßnahmen für Aktivitäten in den Bereichen Mobilität (z.B. Anreise mit Öffis, Sektions- oder Carsharing-Bussen, Bergbussen), Infrastruktur (z.B. Photovoltaikanlagen auf Kletterhallen/Geschäftsstellen), Verpflegung & Ernährung (z.B. Rezepte-Sammlung klimafreundlicher Gerichte für Hütten und Kletterhallen), Kommunikation und Bildung (z.B. Schulung & Beratung für Sektionen, kontinuierliche Information) sollen die DAV-Gliederungen darin unterstützen, passende Vermeidungs- und Reduktionsmaßnahmen zu identifizieren und umzusetzen.
- Das Ziel der Klimaneutralität bis 2030 gilt auch für die DAV Summit Club GmbH. Für das DAV-Tochterunternehmen wird jedoch aufgrund der speziellen Situation als Marktteilnehmer ein eigenständiges Konzept entwickelt.
Die Projektgruppe Klimaschutz wird den Weg zur Klimaneutralität weiter begleiten. Wichtig ist ein möglichst einheitliches Vorgehen in allen Gliederungen des DAV, denn die Anstrengungen für den Klimaschutz können nur gemeinsam gemeistert werden. Der Fahrplan steht, nun heißt es: sich auf den Weg machen und den Klimaschutz engagiert und motiviert anpacken.
Weitere Infos zum Klimaschutz im DAV unter alpenverein.de/wirfuersklima